Kontraktlogistik
Was ist Kontraktlogistik?
Bei der Kontraktlogistik (lat. contractus, engl. contract) beschließen ein Logistik-Dienstleister und ein Hersteller oder Händler von Gütern, eine langfristige Zusammenarbeit. Diese wird mit Hilfe eines Vertrages geregelt. Der Vertrag regelt die Auftragsvolumina und die individuellen, logistischen Aufgaben des Logistik-Dienstleisters.
Welche Aufgaben übernimmt der Kontraktlogistik-Dienstleister?
Zu den Aufgaben eines Kontraktlogistik-Dienstleisters zählen die Kernleistungen Transport, Umschlag und Lagerhaltung. Diese können jedoch durch zusätzliche Leistungen wie die Auftragsabwicklung, Qualitätskontrolle oder andere Value-Added-Services ergänzt werden.
Falls Ihnen
Value Added Services
kein Begriff sind, finden Sie hier die Erklärung dazu.
Die Aufgaben sind im Dienstleistungs-Vertrag des Kontraktlogistikers mit seinem Kunden geregelt und individuell angepasst. Man spricht in diesem Fall von einem Auftraggeber spezifischen Leistungspaket.
Besonderheiten der Kontraktlogistik
Dieses hohe Maß an
Individualität
erfordert enorme Investitionen in die zu erschaffende Infrastruktur. Bedingt durch hohe Investitionen und ein hohes Risiko, ist auch ein hoher Vertrauensvorschuss des Auftragnehmers dem Logistikdienstleister gegenüber nötig – und ebenso andersherum.
Aus diesen Gründen sind die Vertragsmodalitäten bei solchen Vereinbarungen meist innovativ und mit einer langfristigen Dauer versehen. Üblich sind in diesem Zusammenhang Laufzeiten von mindestens einem Jahr. Oft sind die Verträge aber auf drei bis fünf Jahre angelegt.
Formen der Kontraktlogistik
Das Kontraktlogistik-Geschäft hat sich in allen Segmenten der Logistik etabliert. Egal, ob im Land-, Luft- oder Seeverkehr. Durch einen wachsenden Markt und die Vielzahl an Vertragsoptionen, haben sich auch unterschiedliche Ausprägungsformen der Kontraktlogistik entwickelt. Diese lauten:
Single-User-Kontraktlogistikgeschäfte (1 Warenhaus für einen Kunden) und
Multi-User-Kontraktlogistikgeschäfte (1 Warenhaus für mehrere Kunden)
Beim Single-User-Kontraktlogistikgeschäft übernimmt der Versender alle Aufgaben des Transportes für einen Auftraggeber selbst. Hierbei werden alle speziellen Anforderungen eines Kunden abgedeckt.
Beim Multi-User-Kontraktlogistikgeschäft hingegen, werden die Aufgaben auf mehrere Auftraggeber verteilt. Das bedeutet, dass der Versender weniger spezielle Aufgaben für einen Kunden übernimmt, dafür aber mehrere Kunden einen ähnlichen Service anbietet.